Beschreibung
2015 Chateau Montrose, 2eme cru, St. Estephe
Château Montrose ist ein angesehenes und von Kritikern hoch gelobtes Weingut in der Appellation Saint-Estèphe im nördlichen Médoc von Bordeaux. Das Weingut wurde in der Bordeaux-Klassifikation von 1855 als zweites Gewächs eingestuft und gilt als eines der besten Weingüter dieser Stufe.
Das Château ist insofern ungewöhnlich, als es eher ein kleiner Weiler als ein einzelnes Schloss oder Anwesen ist. Dies ist auf die umfangreiche Entwicklung des Anwesens Ende des 19. Jahrhunderts zurückzuführen.
Als Inbegriff der Appellation Saint-Estèphe ist der Spitzenwein von Montrose für seine Struktur (sogar Strenge) in der Jugend bekannt, aber er betört viele, wenn er altert.
Der 95 Hektar große Weinberg besteht, ungewöhnlich für das moderne Bordeaux, aus einer einzigen Einheit. Er befindet sich in einer exponierten Lage mit tiefen, groben Kiesböden mit Sand und etwas Lehm, die die Gironde überragt.
Die unmittelbare Nähe des Wassers mildert sowohl den Frost als auch die Sommerhitze, und die Kieselsteine im Boden halten die Wärme des Tages bis in die Abendstunden und fördern so die Reifung. Das Château liegt etwa drei Kilometer nordöstlich von Château Cos d’Estournel (ein weiteres sogenanntes “Super-Second”-Gut, d.h. ein hoch angesehenes Zweitgewächs) an der Grenze zur Appellation Pauillac.
Ab dem Jahrgang 2023 werden die Früchte für den Grand Vin nur noch von einem 45 Hektar großen Teil des Anwesens, der so genannten Terrace 4, entnommen. Dies ist das ursprüngliche Terroir von Montrose, das erstmals 1815 bepflanzt wurde.
Die tiefen Kies- und Lehmböden haben kompakte Eisenschichten, die eine tiefe Durchwurzelung verhindern. Stattdessen entwickeln sich die Wurzeln der Reben horizontal, nahe an der Oberfläche. Die Tonböden versorgen die Reben durch Kapillarwirkung mit Wasser und sorgen so für einen ständigen Wasserstress. Dies kommt besonders hochwertigen Cabernet Sauvignon zugute.
Der größere Weinberg ist mit einer Reihe klassischer Bordeaux-Rebsorten bepflanzt, wobei, wie bei den großen Namen des so genannten linken Ufers (der Gironde-Mündung) oft üblich, der Cabernet Sauvignon überwiegt. Letzterer macht etwa 60 Prozent der Anpflanzungen aus, während 32 Prozent Merlot, sechs Prozent Cabernet Franc und zwei Prozent Petit Verdot sind.
Der Grand Vin 2023, der von der Terrasse 4 stammt, besteht zu 75 Prozent aus Cabernet Sauvignon, 21 Prozent Merlot und 4 Prozent Cabernet Franc.
Die Trauben werden von Hand gelesen, oft beginnend mit Merlot und endend mit Cabernet Sauvignon. Eine erste Selektion erfolgt im Weinberg und eine zweite vor der Weinbereitung, die in Edelstahltanks über 20 Tage mit mehreren Umpumpvorgängen pro Tag erfolgt.
Vor der malolaktischen Gärung werden Komponenten der gleichen Rebsorte und Qualitätsstufe verschnitten. Im Januar wird der Wein zur Reifung in Eichenfässer umgefüllt.
Seit 2006 wurden erhebliche Investitionen in die Umweltaspekte des Weinguts getätigt, u. a. in die Wiederverwendung von Regen- und Abwasser, die Nutzung von geothermischer Kühlung, Solarenergie und Gebäuden mit niedrigem Energieverbrauch.
Der Grand Vin, der überwiegend aus Cabernet Sauvignon und etwas Merlot besteht, ist typischerweise tief gefärbt, kraftvoll und fest, wenn er jung ist, hat aber ein hervorragendes Alterungspotenzial. In der Vergangenheit hat er 35 bis 40 Prozent der Produktion ausgemacht, was sich jedoch ab 2023 leicht ändern könnte (siehe Terrasse 4 oben). Der Wein wird 16 bis 18 Monate lang in 60 Prozent neuen französischen Eichenfässern ausgebaut.
Der zweite Wein ist La Dame de Montrose, der in der Regel aus der Rebsorte Merlot besteht und in der Vergangenheit 40 bis 45 Prozent der Produktion ausmachte. Er wird 12 Monate lang mit 30 Prozent neuem Holz ausgebaut.
Der dritte Wein (Saint-Estèphe de Château Montrose bis 2016) wird jetzt als Tertio bezeichnet. Er wird aus Parzellen mit jüngeren Rebstöcken und Weinen von der Hefe hergestellt. Er wird 12 Monate lang mit 15 Prozent neuem Holz ausgebaut. Quelle: Winesearcher.
Bewertung Robert Parker 94/100